Kirchengemeinde Ahaus

Nachruf für Hansjürgen Heinritz

Hansjürgen Heinritz ist am Reformationstag verstorben.

Am 31. Oktober verstarb Hansjürgen Heinritz im Alter von 84 Jahren. Von 1996 bis 2004 war er Presbyter und engagierte sich auch vor und nach dieser Zeit vielfältig in der Gemeinde.

Im Jahr 1961 kam er mit seiner Frau Gisela nach Ahaus, wo auch die vier Kinder zur Welt kamen. In Ahaus begann Herr Heinritz seinen Dienst als Gärtnermeister beim Bauamt der Stadt und verwaltete  auch den jüdischen Friedhof. Herr Heinritz engagierte sich sehr in der Erforschung der jüdischen Geschichte. Er richtete ein Privatarchiv ein und  dokumentierte die Synagogen und jüdischen Fried-höfe in Westfalen. 2001 erhielt er von Landesrabbiner Henry Brandt den Auftrag, die 250 jüdischen Friedhöfe im Bereich Westfalen-Lippe jährlich zu visitieren.

Ihm lag die Aussöhnung von Juden und Christen am Herzen. Lange war er Mitglied im vhs Arbeis-kreis „Ahauser Geschichte 1933 – 1945“. Mehrere Jahre baute er am Modell der ehemaligen Ahauser Synagoge, das er der Anne-Frank-Realschule  zur Verfügung stellte.

1997 startete er die erste Hilfsgütersendung nach Sercaia in Rumänien. Ehepaar Heinritz schloss sich „Agape e.V.“ an und besuchte mehrfach Behinderteneinrichtungen in Siebenbürgen. Über viele Jahre hinweg sammelten sie in der heimischen Garage Spenden und organisierte Hilfstransporte.

Für sein vielfältiges Engagement wurde ihm 2011 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Traugott Pohl würdigte ihn in der Trauerfeier als unbeugsamen, aufrechten Demokraten der sich, so lange er konnte, für die Schwachen und Benachteiligten eingesetzt hat.

Auch unsere Gemeinde verliert mit ihm ein fest verwurzeltes und prägendes Mitglied. Wir wissen ihn in Gottes Hand und wünschen seiner Familie viel Kraft, Trost und Zusammenhalt.

das Presbyterium