Kirchengemeinde Ahaus

Ausstellung und Gespräch zum Kirchenasyl

"Den Tag, an dem das Kirchenasyl endete, werde ich nie vergessen, denn ich fühlte mich frei. Es war so ein Aufbruchgefühl." Javad

Kirchenasyl ist oft die letzte Hoffnung für Menschen, die von Abschiebung bedroht sind. Eine Ausstellung erzählt davon. Sie trägt den Titel „Zuflucht geben – Gemeinsam hoffen“ und wurde vom Netzwerk Kirchenasyl in Münster erstellt. Neun Geflüchtete, die im Kirchenasyl waren, erzählen von ihren Erfahrungen von Entrechtung und Flucht. Aber auch von Menschlichkeit und Hilfe, die sie erlebt haben.

Einer, der seine Geschichte erzählen darf, ist Iman. Er war der erste, den unsere Kirchengemeinde 2018 ins Kirchenasyl aufgenommen hat. Heute gestaltet er als Presbyter das Leben in der Gemeinde mit und sagt: „Ich weiß nicht, was ohne das Kirchenasyl aus mir geworden wäre. Dass ich gerade in Ahaus aufgenommen wurde, war ein großes Glück… Ich habe in der Gemeinde so etwas wie eine Familie gefunden.“

Die Ausstellung ist vom 16. bis zum 30. März in der Christuskirche zu sehen. Zu ihr gehört auch eine Möbelinstallation: ein Bett, ein Tisch, auf dem ein Brot liegt, und zwei Stühle in Notfall-Orange. Sie wollen prägnant verdeutlichen, was es braucht, um ein Kirchenasyl anzubieten: Bett, Brot und Beziehung. 

Am 19. März laden wir um 19 Uhr zu einem Podiumsgespräch mit Menschen ein, die bei uns im Kirchenasyl waren. Zu Gast wird auch Benedikt Kern vom Netzwerk Kirchenasyl sein. Er war im vergangenen September Teil einer Recherchegruppe, die nach Bulgarien gereist ist, um sich ein Bild von der Situation zu machen, in die Menschen kommen, die aus Deutschland nach Bulgarien abgeschoben werden. Er wird von seiner Reise berichten und mit uns über das Kirchenasyl als eine mögliche Praxis der christlichen Gastfreundschaft diskutieren. 

Die Ausstellung kann unter der Woche von Schulklassen und interessierten Gruppen besucht werden. Zur Terminabsprache melden Sie sich gerne bei Pfarrer Olaf Goos.