Ostermontag war es so weit. In einem gemeinsamen Gottesdienst in der Stadtkirche in Gronau haben die drei Nachbargemeinden Oeding-Stadtlohn-Vreden, Ahaus und Gronau eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Nach einem reichhaltigen Gemeindefrühstück im Walter-Thiemann-Haus begann der Gottesdienst mit festlichen Klängen des Posaunenchores mit Bläserinnen und Bläsern aus allen drei Gemeinden.
Ehrlicherweise muss man sagen, uns hat nicht unbändige Entdeckerfreude zusammengeführt, konstatiert Superintendentin Susanne Falcke gleich zu Beginn ihrer Predigt. Eher ist es die Einsicht in die nüchterne Notwendigkeit, damit wir auch in Zukunft noch verlässlich Kirche sein können. Konkret gemeint ist die Einsicht, dass wir in Zukunft weniger werden, weniger finanzielle Mittel und auch weniger Personal für pastorale Aufgaben zur Verfügung haben werden.
Diese Einsicht hat bereits im Jahr 2019 im Kirchenkreis einen Prozess angestoßen, der die Gemeinden in den Regionen enger zusammenführen sollte. Seitdem haben – durch Corona zwischenzeitlich ausgebremst - Begegnungen der Presbyterien und Gastpredigten stattgefunden. Seit drei Jahren gibt es einen Lenkungskreis, dem aus allen drei Gemeinden jeweils drei Delegierte angehören. Er hat die nun unterzeichnete Vereinbarung erarbeitet und den drei Presbyterien zur Entscheidung vorgelegt. Er hat auch künftig die Aufgabe, die Zusammenarbeit zu lenken und zu fördern.
Erklärtes Ziel der Vereinbarung ist es, den pastoralen Dienst und die kirchlichen Handlungsfelder gemeinschaftlich für die Zukunft abzusichern. Ganz konkret geht es um Urlaubs- und Krankheitsvertretung bei Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Gottesdiensten, um Gastpredigten und Gastbesuche in Gruppen und Kreisen, regelmäßigen Austausch der Presbyterien, aber auch um die einen gemeinsamen Gemeindetag im Jahr.
Allen Beteiligten ist bewusst, dass die großen Entfernungen zwischen und innerhalb unserer Gemeinden eine bleibende Herausforderung darstellen. Derzeit erscheint es daher sinnvoll, der ortsbezogenen Arbeit den Vorrang gegenüber der ortsübergreifenden Projekten zu geben. Doch bei allen Vorbehalten: Ziel ist es, von gegenseitiger Unterstützung hin zu einer wachsenden Kooperation zu finden. Die Vereinbarung im Wortlaut finden Sie >>>hier.