Kirchengemeinde Ahaus

Künstlich

Elfte Abendfantasie in doppelter Ausführung

Foto: E. Meisel-Kemper

Anregend für die Sinne durch Worte, Gedichte und virtuos servierte Musik gestaltete sich die elfte „Abendfantasie“ in der Gnadenkirche unter dem Thema „Künstlich“. Es war die erste nach der Corona-Pause und es standen nur 18 Sitzplätze in Zweiergruppen auf Abstand zur Verfügung. Michael Rein (Violine), Nikolaus Schneider und Dorothee Käufer (Texte) gestalteten darum gleich zwei Mal hintereinander ihr Programm. Beide Veranstaltungen waren vollbesetzt mit Besuchern.

Rein entschädigte für die Einschränkungen mit stilistisch sehr unterschiedlichen Interpretationen von Werken der letzten drei Jahrhunderte auf seiner historischen Violine von 1740 aus der Werkstatt von Camillo Camilli.  Schneider füllten die Zwischenräume mit Wortbeiträgen und Gedichten zum Thema „Künstlich“. Nicht nur der „Technikpark“, der uns heute umgebe sei, sei künstlich. Auch die Natur sei von Menschenhand künstlich verformt worden. Und alle Kunst, egal wie vertraut sie uns scheint, sei künstlich. Gedichte von Joachim Ringelnatz, Hans Wollschläger oder Hanns Dieter Hüsch, die Käufer von der Empore rezitierte, belegten diese Künstlichkeit.

Der gesellige Ausklang mit kleinen kulinarischen Leckereien fiel den Corona-Auflagen zum Opfer. Die Veranstalter hofften, dass bei der zwölften „Abendfantasie“, die am 8. November geplant ist, alles wieder etwas normaler verlaufen kann.

Elvira Meisel-Kemper